Das Video entstand 1998, zu einem Zeitpunkt, als die Gentechnologie mit spektakulären Ergebnissen aufwartete und bereits deutlich wurde, wie sehr sie unsere Lebenswirklichkeit verändern würde. Bjørn Melhus’ Again and Again (The Borderer) erzählt in ironischer Überzeichnung die parabelhafte Geschichte eines Mannes, der sich im Dialog mit seinem Alter ego zur Vervielfältigung seiner selbst verführt. Sie endet in einer unkontrollierten, apokalyptischen Humanproduktion, bei der schließlich der „Grenzgänger“ von seinen eigenen Repliken verstoßen wird. Die Künstlichkeit der asexuellen Reproduktion wird in dem Motiv des Blattes konterkariert, das alle Klone hinterfängt und gleich einer Mandorla erhöht. Es verweist auf die vegetative Vermehrung und macht die Figur des Schöpfers einem Keimling vergleichbar, aus dem sich züchten lässt. Den Protagonisten verkörpert Melhus selbst. Auf die Tonspur hat er immer gleiche Sprachfragmente aus einer amerikanischen Dauerwerbesendung gelegt, die die Kommunikation zwischen dem Protagonisten und seinen Klonen entsprechend gestört erscheinen lassen. Darüber hinaus ist dem Video – gleich einem Herzschlag – der Rhythmus von Michael Jacksons Song You are not alone unterlegt – ein zynischer Kommentar in Anbetracht des Handlungsverlaufs.