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Isa Genzken (*Bad Oldesloe 1948)

Dom, 1990

Der obere Teil der Skulptur besteht aus schweren, horizontal geschichteten Betonmodulen und lagert auf einem vergleichsweise leicht erscheinenden Metallpodest. Das vermeintliche Umkehrspiel von Leichtigkeit und Schwere irritiert ebenso wie der Titel Dom. Dieser lässt an das überwältigende Seherlebnis denken, das eine mächtige Kirchenfassade bietet – eine Assoziation, die beim Betrachter durch das langbeinige Podest verstärkt wird, das ihn in die Froschperspektive zwingt. Das Relief der Betonelemente erinnert zudem an gerillte Säulen. Gleichzeitig aber weckt der triste Baustoff Assoziationen an moderne, seelenlose Architektur. Als porös wirkendes Rudiment lässt die Betonskulptur zudem an Ruinen denken und weist kunsthistorisch zurück auf melancholischschöne Ruinen-Darstellungen in der Romantik. Isa Genzken stellt mit den Betonskulpturen, die sie seit den späten 1980er Jahren schuf, unsere Sehgewohnheiten auf den Kopf. Mit Dom unterwandert sie subtil unsere Vorstellung von Schönheit, indem sie in Bezug auf den Titel irritierende Materialien verwendet und darüber gleichzeitig gegensätzliche Assoziationen an die architektonische Vergangenheit und Gegenwart auslöst. Das Bestehende wird in seiner widersprüchlichen Existenz befragt.
Abmessungen
  • Objekt: 280 x 151 x 67 cm
  • Sockel: 151 x 151 x 67 cm
Raum
nicht ausgestellt
Inventarnummer
707-1993/2
Permalink

Werkinformationen

Künstler

Isa Genzken (*Bad Oldesloe 1948)

Werk
Titel:
Dom
Entstehungsdatum:
1990
Grunddaten
Abmessungen:
  • Objekt: 280 x 151 x 67 cm
  • Sockel: 151 x 151 x 67 cm
Werktyp:
Skulptur
Technik:
Beton auf Stahlrohrgestell
Bezeichnungen:
  • unbezeichnet
Erwerbsinformation:

    1993

  • Geschenk des Förderkreises für Gegenwartskunst im Kunstverein in Bremen 1993
Creditline © VG Bild-Kunst, Bonn, Foto: Marcus Meyer Photography, © alle Rechte vorbehalten

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nicht ausgestellt