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Max Beckmann (*Leipzig 1884 - † New York 1950), Maler
Selbstbildnis mit Saxophon
, 1930
Mit über vierzig gemalten und zahlreichen graphischen Selbstporträts befragte Max Beckmann sein eigenes Ich ungewöhnlich oft. Das Bremer Porträt zeigt ihn als Bühnendarsteller. Die Welt des Varietés und des Zirkus beschäftigte Beckmann über viele Jahre und die Bühne wurde in seiner Kunst zum Gleichnis für das Theater des Lebens. Hier ist seine Rolle uneindeutig. Er trägt ein enganliegendes Trikot, wie man es von Akrobaten kennt, und hält ein Saxophon in den Händen, das als Jazzinstrument die unabhängige Gegenwartskunst versinnbildlicht. Über der Öffnung des Saxophons scheint noch der Trichter eines Grammophons durch. Beckmann hatte sich offenbar zunächst als Zuhörer dargestellt, beschrieb sich dann aber als passiven Musiker. Das nicht gespielte Instrument verweist ebenso wie der kahlgeschorene Kopf und der verschattete Blick auf seine dunklen Vorahnungen angesichts der politischen Situation in Deutschland. Über den architektonisch verunklärten Bühnenraum und den dissonanten Farbklang des Bildes kommentiert er einmal mehr den eigenen Seelenzustand.
Abmessungen
- Objekt: 140 x 69,5 cm
Raum
ausgestellt: OG Raum 22
Inventarnummer
660-1954/31
Permalink
Werkinformationen
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