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Esaias van den Velde (*Amsterdam 1587 - † Den Haag 1630), Zeichner
Winterlandschaft mit Eisläufern, um 1620/25
Enthalten in der Kollektion:
Restaurierung Niederländischer Zeichnungen des 15.-18. Jahrhunderts
Esaias van de Velde zählt zu den frühen Realisten unter den holländischen Landschaftsmalern, die sich von den idealen Darstellungen der flämischen Vorbilder befreiten, indem sie den Bildraum nicht bühnenhaft inszenierten, sondern „naar het leven“ (nach dem Leben) darstellten. Die Zeichnung fängt eine stimmungsvolle Winterlandschaft ein, in der die gleichmäßig auf dem Eis verteilten Staffagefiguren und die rahmende Kulisse gleichwertig behandelt sind und zu einer Bildeinheit verschmelzen. Landschaft ist hier Lebensraum. Von erhöhtem Standpunkt aus gleitet der Blick des Betrachters entlang der Schlittschuhfahrer und Spaziergänger, über die spielenden Kinder, die Schlitten und das eingefrorene Boot zum tief liegenden Horizont. Alle Linien – von der Uferböschung bis zu den Spielbeinen der Schlittschuhläufer – zielen auf den Fluchtpunkt im unteren Bilddrittel. Mit dem niedrigen Horizont entwickelte Van de Velde eine neue Form der Bildkonstruktion, die es ihm ermöglichte, die holländische Landschaft in ihrer besonderen Eigenart, dem flachen Land und dem weiten Himmel, einzufangen. Er zeichnete das Blatt mit schwarzer Kreide und verzichtete auf die damals übliche malerische Lavierung, um die diesige Wetterlage einzufangen. Das Blatt entstand vermutlich um 1620/25, nachdem Van de Velde 1618 Haarlem verlassen und sich in Den Haag niedergelassen hatte.
Abmessungen
- Blatt: 181 x 300 mm
Raum
Werk nicht ausgestellt. Vorlage auf Anfrage möglich.
Inventarnummer
1955/386 recto
Permalink
Werkinformationen
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Werk nicht ausgestellt. Vorlage auf Anfrage möglich.