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Rudolf Tewes (*Bremen 1879 - † Bremen 1965), Maler
Stillleben, 1906
Enthalten in der Kollektion:
Bremer Malerei 1800 bis 1950 in der Kunsthalle Bremen
Provenienzforschung in der Kunsthalle Bremen
Auf einer flachen Schale liegen drei leuchtend gelbe Birnen und ein Apfel. Rechts daneben steht eine Tonvase in intensivem Blau. Der komplementäre Farbklang von Gelb und Blau zieht sich durch das ganze Bild. Vase und Schale werden von einem herabfallenden, blau-weiß gestreiften Tuch hinterfangen. Die schräg nach oben verlaufenden Streifen korrespondieren in ihrer Ausrichtung mit den breiten blauen Pinselzügen des Hintergrundes links. Die in Farben und Pinselschrift kontrastreiche und zupackende Malweise wurde bereits früh mit van Gogh in Verbindung gebracht. Die ausgewogene Abstimmung von gerundeten Formen und linearen Strukturen und der gezielte Aufbau der Gegenstände aus kurzen, dicht gesetzten Pinselstrichen verweisen gleichzeitig auf die Kenntnis der Stillleben Cézannes.
Emil Waldmann, damals Kustos an der Kunsthalle Bremen, war vor allem von der Farbigkeit des Bildes begeistert: „Ein Reichtum von verschiedenem Blau, ausgeglichen durch gelbe und gelbgrüne Töne, ist fein gestimmt, und die verschiedenen Valeurs geben ein starkes Gefühl von der Körperlichkeit und der Rundheit der Dinge, sowie von der Geschlossenheit des Bildraumes, auch in dekorativer Beziehung.“(1) Und im November 1907 konnte man anlässlich der zweiten Präsentation des Bildes im Bremer Tageblatt lesen: „Rudolf Tewes geht die Wege, die Munch, van Gogh und andere gewiesen haben“.(2) Ganz generell steht dahinter die Auseinandersetzung mit der Pariser Avantgarde, wie sie damals im Kreis der Café du Dôme-Künstler geführt wurde.
In Bremen waren die Stillleben von Tewes sehr beliebt. In den Jahren bis zum ersten Weltkrieg waren sie regelmäßig in den Ausstellungen der Kunsthalle zu sehen und wurden oftmals von namhaften Bremer Sammlern angekauft, u.a. von Leopold Biermann, Johann Georg Wolde, Crüsemann, Schütte, Rudolf Alexander Schröder, Everhard
Delius und Diedrich Wilkens. Auch Gustav Pauli besaß ein Stillleben von Tewes(3).
Katharina Erling
(1) Emil Waldmann: Aus der Bremischen Kunsthalle, in: Bremer Nachrichten, 5. Februar 1907.
(2) Anonym: Aus der Bremer Kunsthalle, in: Bremer Tageblatt, [2. Hälfte] November 1907.
(3) Vgl. das Ausstellungsbuch 1906–1912, S. 41, 76f., 85 (Nr. 1314: Frau G. Pauli),102 (Nr. 1911: Dr. R. Voigts; Nr. 1913: D. J. Crüsemann), S. 122 (Nr. 564: Fr. Arens; Nr. 565: L. Biermann; Nr. 567: Dr. Bömers), S. 125, 142 (Nr. 605: Konsul Ev. Delius). Ausstellungsbuch 1912–1922, S. 186 (Nr. 96: D. Wilkens; Nr. 97: Schütte).
Emil Waldmann, damals Kustos an der Kunsthalle Bremen, war vor allem von der Farbigkeit des Bildes begeistert: „Ein Reichtum von verschiedenem Blau, ausgeglichen durch gelbe und gelbgrüne Töne, ist fein gestimmt, und die verschiedenen Valeurs geben ein starkes Gefühl von der Körperlichkeit und der Rundheit der Dinge, sowie von der Geschlossenheit des Bildraumes, auch in dekorativer Beziehung.“(1) Und im November 1907 konnte man anlässlich der zweiten Präsentation des Bildes im Bremer Tageblatt lesen: „Rudolf Tewes geht die Wege, die Munch, van Gogh und andere gewiesen haben“.(2) Ganz generell steht dahinter die Auseinandersetzung mit der Pariser Avantgarde, wie sie damals im Kreis der Café du Dôme-Künstler geführt wurde.
In Bremen waren die Stillleben von Tewes sehr beliebt. In den Jahren bis zum ersten Weltkrieg waren sie regelmäßig in den Ausstellungen der Kunsthalle zu sehen und wurden oftmals von namhaften Bremer Sammlern angekauft, u.a. von Leopold Biermann, Johann Georg Wolde, Crüsemann, Schütte, Rudolf Alexander Schröder, Everhard
Delius und Diedrich Wilkens. Auch Gustav Pauli besaß ein Stillleben von Tewes(3).
Katharina Erling
(1) Emil Waldmann: Aus der Bremischen Kunsthalle, in: Bremer Nachrichten, 5. Februar 1907.
(2) Anonym: Aus der Bremer Kunsthalle, in: Bremer Tageblatt, [2. Hälfte] November 1907.
(3) Vgl. das Ausstellungsbuch 1906–1912, S. 41, 76f., 85 (Nr. 1314: Frau G. Pauli),102 (Nr. 1911: Dr. R. Voigts; Nr. 1913: D. J. Crüsemann), S. 122 (Nr. 564: Fr. Arens; Nr. 565: L. Biermann; Nr. 567: Dr. Bömers), S. 125, 142 (Nr. 605: Konsul Ev. Delius). Ausstellungsbuch 1912–1922, S. 186 (Nr. 96: D. Wilkens; Nr. 97: Schütte).
Abmessungen
- Objekt: 50 x 61 cm
Raum
nicht ausgestellt
Inventarnummer
197-1936/14
Permalink
Werkinformationen
Künstler |
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Werk |
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Grunddaten |
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Provenienz |
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Creditline |
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nicht ausgestellt