Barbara Regina Dietzsch stammte aus einer Nürnberger Künstlerfamilie und war eine erfolgreiche Blumen- und Vogelmalerin des 18. Jahrhunderts. Der Silberfasan ist eine von sieben Gouachen der Künstlerin im Bestand des Kupferstichkabinetts. Dietzsch malte solche Vogelbilder nach toten Vorbildern, in der Regel Tierpräparaten.
Das Werk steht beispielhaft für den bildhaften Charakter der eigenständigen Zeichnungen, die in Konkurrenz zu Gemälden traten. In diesem Fall wird die Gattungsgrenze bereits überschritten. Der Silberfasan ist mehr gemalt als gezeichnet, wobei die Detailansicht den filigranen Pinseleinsatz erkennbar macht: Das haptisch wirkende Gefieder wurde mit großer Genauigkeit in kleinsten Punkten und feinen Linien auf das Pergament gebracht.
Während die vorliegende Zeichnung vermutlich für die private Kunstkammer eines Auftraggebers bestimmt war, lieferte Dietzsch auch Zeichnungenfür die ab 1772 publizierte Anthologie "Sammlung deutscher Vögel", die Kupferstiche nach ihren Entwürfen enthielt.