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NUTZUNGVON BILDDATEN
In dem als Gesamtkunstwerk konzipierten Ton- und Licht-Environment ging der amerikanische Komponist und Medienkünstler John Cage der Frage nach, wie gesellschaftliches Engagement und ästhetische Form im postmodernen Zeitgeist vereint werden können. Ausgangspunkt war für ihn hierbei der von dem amerikanischen Philosophen Henry David Thoreau verfasste Essay „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“ (1849), dessen erster Satz sich für ein Minimum an Regierung ausspricht. Auf diesen Satz wendete Cage die von ihm entwickelte „Writing through“-Technik an, über die er anhand eines Mesostichons – in diesem Fall der Titel einer Messe, die der französische Komponist Eric Satie 1893/95 den Armen widmete – den Ausgangstext immer weiter abstrahierte. Vereinfacht ausgedrückt webte er den ersten Satz des Essays in den vertikal aufgestellten Titel Messe des pauvres ein. Hieraus ergaben sich 18 Textfragmente, die Cage las und aufnahm, die er auf die per Zufall ausgewählte Länge von 16 Minuten und 49 Sekunden komprimierte oder ausdehnte, und die er dann auf zwei Tonhöhen nach einem Zufallsprinzip zum Erklingen brachte. Die ebenfalls nach einem Zufallsprinzip zur Wirkung kommenden Lichtstrahler greifen zusammen mit den Klangimpressionen die schon von Marcel Duchamp formulierte Frage auf, was wann und von wem als „Kunst“ bezeichnet werden kann. Die Stühle laden ein, dieser Frage in Ruhe nachzugehen.
Werkinformationen
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Creditline | © John Cage Trust, Foto: Marcus Meyer Photography, © alle Rechte vorbehalten |
nicht ausgestellt