Amalie Murtfeldt

Amalie Henriette Sophie Murtfeldt kam am 22. März 1828 in Bremen zur Welt. Sie erhielt in ihrer Heimatstadt ersten Unterricht in der Malerei bei Carl Kirchner. Nach zweieinhalb Jahren wurde sie im Frühjahr 1849 als erste Frau vom Senat der Hansestadt mit einem Stipendium ausgestattet, das ihr einen dreijährigen Aufenthalt in Düsseldorf mit Privatunterricht bei dem Akademielehrer Carl Ferdinand Sohn ermöglichte. Sie wohnte dort anfangs bei dem Künstler Rudolf Jordan, später bei Henry Ritter. Zwischen 1852 und 1855 erweiterte sie ihre Fertigkeiten in Berlin durch das Kopieren Alter Meister und hatte Kontakt zum Kreis um den Historiker Franz Kugler, der Schriftsteller und Maler von Rang um sich versammelte. Von 1855 bis 1857 besuchte sie das Pariser Atelier von Thomas Couture und kopierte im Louvre. 1857 kehrte sie nach Bremen zurück, wo sie bis 1866 in der Höheren Töchterschule von Meta Albers Zeichenunterricht erteilte. Nach einem längeren Italienaufenthalt 1868/69 gab sie in ihrem Bremer Atelier Malunterricht und machte sich insbesondere als Porträtistin von Angehörigen des Bremer Großbürgertums einen Namen. Sie war vielfach an den jährlichen großen Ausstellungen des Kunstvereins beteiligt, zumeist mit Porträts, die bisweilen auch genreartige Akzente hatten. Am 28. Juni 1888 starb sie in Bremen.

Alice Gudera