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Arnold Schmidt-Niechciol (*Klein-Schmograu/Breslau 1893 - † Bremen 1960), Maler
Mädchen aus der Provence
, 1927
Enthalten in der Kollektion:
Bremer Malerei 1800 bis 1950 in der Kunsthalle Bremen
Auf seinen Reisen nach Frankreich entwickelte Arnold Schmidt-Niechciol zahlreiche Ideen für Bilder. Vermutlich während seines Aufenthalts 1927 in Südfrankreich entstand das Bild Mädchen in der Provence. Es zeigt das Brustbild einer Heranwachsenden in einer roten, ärmellosen Bluse mit einer weißen Schürze darüber, die mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf einem Stuhl sitzt. Ihr Gesicht erscheint nahezu frontal, der Blick richtet sich jedoch stark nach rechts.
Schmidt-Niechciol gibt einen südländisch-dunklen Typ mit schwarz-braunen Haaren, Augen und Brauen wieder. Dunkle Konturen um Gesicht, Arme und Kleidung unterstreichen diesen Effekt. Die Arme scheinen nicht aus natürlicher Regung erhoben zu sein, sondern das Mädchen wirkt wie ein Modell, das bewusst in Pose gesetzt wurde. Sein Blick verrät latente Scheu, jedoch keine innere Not oder ausgesprochene Scham.
Schmidt-Niechciol ist kein psychologisierender Beobachter. Sein Interesse gilt in erster Linie der äußeren, für ihn fremdländischen Erscheinung des Mädchens und nicht dem malerischen Ergründen seines Inneren. Man spürt die aufkeimende Weiblichkeit, doch haftet der Dargestellten eher noch kindliche Unschuld an.
Das Bild ist in schnellen Zügen und trockener Malweise gearbeitet, die skizzenhafte Pinselführung verleiht ihm einen lebhaften Charakter. Den Eindruck einer Momentaufnahme unterstützen die zur Seite gerichteten Augen. Bemerkenswert für das Schaffen Schmidt-Niechciols erscheinen die Umrisslinien, die dem Werk einen stärker expressiven Ausdruck verleihen. Wenn er zu dieser Gestaltungsweise auch an verschiedenen Stellen inspiriert worden sein kann, da sie in den zwanziger Jahren weit verbreitet war, so bleibt zu vermuten, dass sich hier der Einfluss André Derains spiegelt, den der Bremer Künstler in Frankreich kennen gelernt hatte. Von der Verfestigung der Form, wie sie das Mädchen aus der Provence zeigt, löst sich Schmidt-Niechciol später wieder. Das Damenbildnis von 1949 in der Kunsthalle Bremen liefert dafür ein Beispiel.
Alice Gudera
Schmidt-Niechciol gibt einen südländisch-dunklen Typ mit schwarz-braunen Haaren, Augen und Brauen wieder. Dunkle Konturen um Gesicht, Arme und Kleidung unterstreichen diesen Effekt. Die Arme scheinen nicht aus natürlicher Regung erhoben zu sein, sondern das Mädchen wirkt wie ein Modell, das bewusst in Pose gesetzt wurde. Sein Blick verrät latente Scheu, jedoch keine innere Not oder ausgesprochene Scham.
Schmidt-Niechciol ist kein psychologisierender Beobachter. Sein Interesse gilt in erster Linie der äußeren, für ihn fremdländischen Erscheinung des Mädchens und nicht dem malerischen Ergründen seines Inneren. Man spürt die aufkeimende Weiblichkeit, doch haftet der Dargestellten eher noch kindliche Unschuld an.
Das Bild ist in schnellen Zügen und trockener Malweise gearbeitet, die skizzenhafte Pinselführung verleiht ihm einen lebhaften Charakter. Den Eindruck einer Momentaufnahme unterstützen die zur Seite gerichteten Augen. Bemerkenswert für das Schaffen Schmidt-Niechciols erscheinen die Umrisslinien, die dem Werk einen stärker expressiven Ausdruck verleihen. Wenn er zu dieser Gestaltungsweise auch an verschiedenen Stellen inspiriert worden sein kann, da sie in den zwanziger Jahren weit verbreitet war, so bleibt zu vermuten, dass sich hier der Einfluss André Derains spiegelt, den der Bremer Künstler in Frankreich kennen gelernt hatte. Von der Verfestigung der Form, wie sie das Mädchen aus der Provence zeigt, löst sich Schmidt-Niechciol später wieder. Das Damenbildnis von 1949 in der Kunsthalle Bremen liefert dafür ein Beispiel.
Alice Gudera
Abmessungen
- Objekt: 65 x 52,6 cm
Raum
nicht ausgestellt
Inventarnummer
863-1962/14
Permalink
Werkinformationen
Künstler |
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Werk |
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Grunddaten |
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Creditline |
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nicht ausgestellt