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NUTZUNGVON BILDDATEN
Wilhelm Heinrich Focke (*Bremen 1878 - † Bremen 1974), Maler
Herrenreiter im Tiergarten zu Berlin, um 1908/09
Enthalten in der Kollektion:
Bremer Malerei 1800 bis 1950 in der Kunsthalle Bremen
Die flott gemalte Ölstudie zeigt einen Reiters in roter Jacke, roter Mütze und schwarzer Reithose auf einem in schnellem Trab laufenden Rappen. Am Zügel neben sich führt er einen gesattelten Schimmel. Im Hintergrund reitet in gegenläufiger Bewegung ein grün gekleideter Herr auf einem Fuchs. Das Weiß des Schimmels und das Rot der Jacke bilden leuchtende Akzente vor dem dunklen Grund, von dem sich der Weg mit dem Schatten der Pferde und zwei knorrigen Bäumen in dunklen Brauntönen abheben. Treffende zeichnerische Details wie die unterschiedlichen Haltungen und Bewegungsabläufe der temperamentvollen Pferde zeugen von der Kennerschaft des Reiters und Pferdeliebhabers Focke.
Die flüssige, zügige Malweise, die Pferde und Reiter in ihrer charakteristischen Bewegung im Vorübereilen festhält, und die Umsetzung des Sonnenlichtes in allerdings tonig gehaltene Lichtflecken geben die Auseinandersetzung Fockes mit Liebermanns Reiterstudien aus den Jahren 1900–1910 zu erkennen. Das Licht löst die Konturen und Gegenstände nicht auf, sondern erscheint als hellere Farbfläche oder im Kontrast der leuchtenden Partien von Rot und Weiß, was ebenfalls auf Liebermann und den Kreis der deutschen Impressionisten verweist. Focke hat mehrfach von einer Ausstellung bei Cassirer im Jahr 1909 in Berlin berichtet, auf der er mit dreißig Gemälden, darunter überwiegend Reiterbildern aus dem Tiergarten, vertreten gewesen sein soll (vgl. Biographie). Offensichtlich hat er, ähnlich wie Liebermann, während seiner Berliner Zeit die Reiter im Tiergarten gemalt, und in diesem Zusammenhang dürfte auch diese Ölstudie entstanden sein. Pferde und Reiter in Bewegung blieben zeitlebens sein Lieblingsthema. Später sind sie allerdings meist in hellere Landschaften eingebettet und expressiver gestaltet. Die unmittelbare Wirkung dieser flotten natürlichen, Bewegungsstudie verbindet Focke in besonderem Maß mit der nüchtern sachlichen Annäherung der Berliner Impressionisten.
Katharina Erling
Die flüssige, zügige Malweise, die Pferde und Reiter in ihrer charakteristischen Bewegung im Vorübereilen festhält, und die Umsetzung des Sonnenlichtes in allerdings tonig gehaltene Lichtflecken geben die Auseinandersetzung Fockes mit Liebermanns Reiterstudien aus den Jahren 1900–1910 zu erkennen. Das Licht löst die Konturen und Gegenstände nicht auf, sondern erscheint als hellere Farbfläche oder im Kontrast der leuchtenden Partien von Rot und Weiß, was ebenfalls auf Liebermann und den Kreis der deutschen Impressionisten verweist. Focke hat mehrfach von einer Ausstellung bei Cassirer im Jahr 1909 in Berlin berichtet, auf der er mit dreißig Gemälden, darunter überwiegend Reiterbildern aus dem Tiergarten, vertreten gewesen sein soll (vgl. Biographie). Offensichtlich hat er, ähnlich wie Liebermann, während seiner Berliner Zeit die Reiter im Tiergarten gemalt, und in diesem Zusammenhang dürfte auch diese Ölstudie entstanden sein. Pferde und Reiter in Bewegung blieben zeitlebens sein Lieblingsthema. Später sind sie allerdings meist in hellere Landschaften eingebettet und expressiver gestaltet. Die unmittelbare Wirkung dieser flotten natürlichen, Bewegungsstudie verbindet Focke in besonderem Maß mit der nüchtern sachlichen Annäherung der Berliner Impressionisten.
Katharina Erling
Abmessungen
- Objekt: 292 x 522 mm
Raum
Werk nicht ausgestellt. Vorlage auf Anfrage möglich.
Inventarnummer
1955/342
Permalink
Werkinformationen
Künstler |
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Werk |
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Grunddaten |
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Creditline | © Nachlass Wilhelm Heinrich Focke, Foto: Karen Blindow, © alle Rechte vorbehalten |
Werk nicht ausgestellt. Vorlage auf Anfrage möglich.