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Gustav Adolf Schreiber (*Bremen 1889 - † Bremen 1958), Maler
Stillleben mit Nelken
, 1935
Enthalten in der Kollektion:
Bremer Malerei 1800 bis 1950 in der Kunsthalle Bremen
Provenienzforschung in der Kunsthalle Bremen
In der Werkliste des Künstlers wird das Bild unter dem Titel „Nelken liegende“ aufgeführt.(1) Der Untergrund ist ein großflächig ausgebreitetes weißes Papier, das die farblichen Beziehungen zwischen den Blütenfarben in Rosa, Weißgelb und Rot hervorhebt. Die violette Anemonenblüte rechts am Rand setzt einen farblichen Kontrast dazu. Die Betonung liegt auf dem Schmelz der Farben und dem Reiz der momentanen Erscheinung. Die getupfte und schnell hingestrichene Malweise vermittelt den Eindruck eines flüchtigen, vorübergehenden Augenblickes intensiver Schönheit. Dies ist charakteristisch für Schreibers Blumenstillleben. Er steht damit in der Tradition der französischen Impressionisten, setzt aber in der nur andeutenden Malweise einen vornehmlich dekorativen, gefälligen Akzent. Die Art und Weise, wie die Blumen in der Kostbarkeit ihrer farblichen Beziehungen in den Mittelpunkt gestellt sind, lässt an Blumenbilder von Edouard Manet denken, etwa an die damals im Louvre befindlichen Stillleben mit Päonien und Gartenschere.(2) Für die skizzenhaft bewegte Malweise haben möglicherweise Stillleben von Oskar Kokoschka aus den zwanziger Jahren Anregungen gegeben.
In den vor allem 1934–1945 entstandenen Blumenstücken(3) zeigte Schreiber bevorzugt Rosen und Nelken. Er malte in diesen Jahren mindestens 14 Stillleben mit Nelken, entweder liegend, wie in diesem Bild, oder einzeln bzw. zu mehreren in einer Glasvase stehend. Gelegentlich kombinierte er sie, ähnlich wie Manet, mit Rosen, gelben Tulpen und Flieder. Bis 1943 befanden sich alle diese Bilder in Bremer Privatbesitz. Offensichtlich waren die Blumenstücke beim Publikum sehr beliebt und bildeten so für den Künstler eine zuverlässige Einnahmequelle in wirtschaftlich wie politisch schwierigen Zeiten.
Katharina Erling
(1) Listen meiner Öl und Tempera-Bilder in Privatbesitz, aufgestellt: 1941–43, Nr. 21. Die Listen befinden sich im Nachlass des Künstlers, Privatbesitz Bremen.
(2) Tige de pivoines et sécateur und Branche de pivoines blanches et sécateur, beide 1864 gemalt und von 1911–1986 im Louvre, s. Denis Rouart / Daniel Wildenstein: Edouard Manet, Catalogue raisonné, 2 Bde., Lausanne/Paris 1975, Bd. 1, Nr. 91, 88.
(3) Vgl. dazu auch den Text zu Schreibers Stillleben mit Rosen in diesem Katalog.
In den vor allem 1934–1945 entstandenen Blumenstücken(3) zeigte Schreiber bevorzugt Rosen und Nelken. Er malte in diesen Jahren mindestens 14 Stillleben mit Nelken, entweder liegend, wie in diesem Bild, oder einzeln bzw. zu mehreren in einer Glasvase stehend. Gelegentlich kombinierte er sie, ähnlich wie Manet, mit Rosen, gelben Tulpen und Flieder. Bis 1943 befanden sich alle diese Bilder in Bremer Privatbesitz. Offensichtlich waren die Blumenstücke beim Publikum sehr beliebt und bildeten so für den Künstler eine zuverlässige Einnahmequelle in wirtschaftlich wie politisch schwierigen Zeiten.
Katharina Erling
(1) Listen meiner Öl und Tempera-Bilder in Privatbesitz, aufgestellt: 1941–43, Nr. 21. Die Listen befinden sich im Nachlass des Künstlers, Privatbesitz Bremen.
(2) Tige de pivoines et sécateur und Branche de pivoines blanches et sécateur, beide 1864 gemalt und von 1911–1986 im Louvre, s. Denis Rouart / Daniel Wildenstein: Edouard Manet, Catalogue raisonné, 2 Bde., Lausanne/Paris 1975, Bd. 1, Nr. 91, 88.
(3) Vgl. dazu auch den Text zu Schreibers Stillleben mit Rosen in diesem Katalog.
Abmessungen
- Objekt: 37,5 x 49,5 cm
Raum
nicht ausgestellt
Inventarnummer
1163-1975/5
Permalink
Werkinformationen
Künstler |
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Werk |
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Grunddaten |
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Creditline |
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nicht ausgestellt