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Karl Schmidt-Rottluff (*Rottluff/Chemnitz 1884 - † Berlin 1976), Maler
Das rote Haus
, 1913
Auch nachdem sie im Herbst 1911 nach Berlin gezogen waren, suchten die Mitglieder der Künstlervereinigung Brücke regelmäßig Orte ursprünglicher Natur auf. Karl Schmidt-Rottluff weilte bis 1912 sechs Mal in Dangast am Jadebusen im Oldenburger Land. Nach der Auflösung der Brücke im Mai 1913 ging er bis September nach Nidden, ein Fischerdorf auf der Kurischen Nehrung in Ostpreußen. Hier entstand Das rote Haus, das zeigt, wie sich die nervöse Energie der Großstadt auf Schmidt-Rottluffs Naturdarstellungen übertragen hat. Dichte, kraftvoll gesetzte Pinsellagen in komplementären Rot-Grün-Akkorden lenken den Blick auf das Haus, neben dem sich die Pappeln gen Himmel biegen, wo die Pinselstriche in die Breite zerstieben. Der dynamische Sog des Bildes mag auf Schmidt-Rottluffs Auseinandersetzung mit der futuristischen Malerei zurückzuführen sein, die er im Jahr zuvor in der Berliner Galerie Der Sturm von Herwarth Walden gesehen hatte. Im Schwarz-Weiß des Holzschnitts formulierte Schmidt-Rottluff das gleiche Motiv des Hauses in klar begrenzten Formsegmenten, die er hier über kantige Binnenschraffuren dynamisierte (Haus mit Pappeln, Inv. Nr. 56/78).
Abmessungen
- Objekt: 75 x 90 cm
Raum
ausgestellt: OG Raum 22
Inventarnummer
511-1947/19
Permalink
Werkinformationen
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